Dr. H. Jörg Siewert
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Auszüge der Eröffnungsrede zur Ausstellung „Umgebungen“ am 27.02.2000 im Kunstraum Benther Berg:

Die Fragmentierung, die Zerstörung von Natur durch den Menschen in einer zunehmend technisierten Welt, z. B. auch in ihrer landwirtschaftlichen Nutzung; der Wandel von der Natur- zur Kulturlandschaft hat auch die künstlerische Sicht auf das Motiv ‚Landschaft‘ verändert.

Bei Rainer Janssen lässt sich dies deutlich ausmachen. Er lädt ein zu einem ungewohnten, zu einem spannenden Dialog mit dem, was er hier als ‚Umgebung‘ formuliert hat.

Prägend ist dabei seine Suche nach Farbe: von Schwarz-weiß, von der Fotografie entwickelt er sich zur Farbe. Alte Drucktechniken (z. B. die Zeit verschlingende Beschäftigung mit dem Gummidruck) haben ihn beeinflusst. Seine spontanen, vagen Vorstellungen von Umgebung locken uns häufig in Fallen. Es ist nicht die Umgebung von Landschaft, die wir suchen, sondern es sind Landschaften in schneller Bewegung entsprechend dem Rhythmus heutiger Zeit – fragmentiert, segregiert. Schemenhafte Farben im Vorübereilen, Strukturen durch Schnitte und Grenzpfähle.